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Baumarkt Lichtscheid

4. Oktober 2013

Rede unserer Stadtverordneten Ilona Schäfer in der Ratssitzung am 30.09.13Ilona

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren,

vor wenigen Tagen hat eine Zeitschrift Wuppertal zur Stadt mit dem meisten Grün gekürt! Bald wird es sicherlich ein Magazin geben, das Wuppertal als Stadt mit den meisten Baumärkten kürt. Denn der Vorhaben-bezogene Bebauungsplan 1114 Baumarkt Lichtscheid wird definitv zu einem Überangebot von Baumärkten in Wuppertal führen. Der Markt ist gesättigt und schon in der Verwaltungsdrucksache wird darauf hingewiesen, dass Gewinne für den neuen Baumarkt zu Lasten der Märkte in der Umgebung gehen werden.

Andererseits müssen die Menschen, die auf Lichtscheid wohnen, weiterhin nach Barmen oder Ronsdorf fahren, um sich mit Dingen des täglichen Bedarfs einzudecken. Aber über Sinn oder Unsinn von zwei Baumärkten auf Lichtscheid ist schon ausführlich diskutiert worden. Und dass die weitere Ausweisung von Wohnbebauung auf Lichtscheid einen Lebensmittelmarkt dringend nötig macht, ist auch allseits akzeptiert.

Deshalb möchte ich viel mehr auf die Änderungen eingehen, die sich im Laufe des Verfahrens ergeben haben: Gebetsmühlenartig wurde der Politik immer wieder erzählt, einen Discounter gebe es nur im Huckepackverfahren mit dem Baumarkt – also sozusagen das Brot nur zusammen mit der Maurerkelle. Doch im vergangenen Jahr wurden die beiden Verfahren plötzlich getrennt. Offiziell wurde das mit unterschiedlichen Planungsgeschwindigkeiten begründet. Plötzlich reichte auch eine geringere Parkplatzfläche für den Discounter aus. Und seit dem der Satzungsbeschluss vorliegt wissen wir auch, dass der Baumarkt deutlich kleiner ausfallen wird als zunächst geplant.

Da stellen sich mir einige Fragen: warum hat man nicht von Anfang an zwei Verfahren daraus gemacht? Wurde der Baumarkt letztendlich nur mit dem Discounter schöngeredet? Und könnten die Menschen auf Lichtscheid vielleicht schon längst im Discounter einkaufen, wenn man getrennte Planverfahren verfolgt hätte? Ich bin gespannt, was zuerst steht – ALDI oder Bauhaus? Und noch mehr bin ich gespannt, welcher Baumarkt in der Umgebung in den nächsten Jahren pleite geht. Klar, das ist Verdrängungswettbewerb – eine planvolle Stadtentwicklung sieht anders aus!