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Resolution zur geplanten Sperrung des Schienenverkehres während der Sommerferien in Wuppertal

8. Mai 2017

Antrag an den Hauptausschuss am 10.05.17 und an den Rat der Stadt Wuppertal am 15.05.17

Der Antrag wurde zur Beratung an den Ausschuss für Verkehr verwiesen und dort einstimmig verabschiedet.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die Umsetzung der Schienensperrung in den Osterferien und die Organisation des Schienenersatzverkehres (SEV) sind für die Stadt Wuppertal nicht akzeptabel gewesen. Bahnreisende, insbesondere Pendlerinnen und Pendler, mussten in dieser Zeit unzumutbare Einschränkungen und Belastungen hinnehmen. Es ist nicht vorstellbar, dass eine  weitere Sperrung ohne wirksame Verbesserungen in den sechseinhalbwöchigen  Sommerferien erneut stattfinden kann.

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordert daher die Mitglieder des Rates der Stadt Wuppertal auf, folgende Resolution zu beschließen:

  • Die Bedürfnisse der Fahrgäste müssen im Mittelpunkt stehen. Danach sind die Kriterien für  die Organisation des  SEV auszurichten. Der SEV dient nicht dazu, lediglich die Ansprüche der Eisenbahnverkehrsunternehmen an die Bestellerentgelte zu berücksichtigen und ihn nur nach kostengünstigen Kriterien zu organisieren.
  • Die DB möge eine Verstärkung der parallelen (konkurrierenden) regulären Buslinien (z.B. SB 50, 68, 69, 745, 784) zum SEV und alternative SEV-Verbindungen prüfen, die vorrangig auf Schienenverkehrsleistungen setzen, schnelle Verbindungen zu den nächsten Bahnhöfen bieten (z.B. Vohwinkel – Mettmann) und somit überlastete Ausweichstrecken (A 46) meiden. Das Ergebnis der Prüfung wird vorgelegt.
  • Die DB möge prüfen, wo die Einrichtung von temporären Bussonderfahrstreifen (VZ 245 StVO) den SEV signifikant beschleunigen kann und möge diese Maßnahmen bei den zuständigen Straßenverkehrsbehörden anregen.
  • Anhand des ausgewerteten Fahrgastverhaltens in Bezug auf die Nutzung des SEV auf dem Abschnitt Wuppertal HBF-Velbert – Langenberg, bitten wir zum einem zu überdenken, ob durch einen einmal stündlich fahrenden Express-Bus, der nur in Velbert-Neviges einen Zwischenhalt einlegt, eine vor allem für Berufspendler*innen nach Essen deutlich verkürzte Gesamtfahrtzeit erreicht werden kann. Zum anderen sollte überlegt werden, inwiefern in Schwachverkehrszeiten auf den Einsatz von Gelenkbussen auf dieser Strecke verzichtet werden kann.
  • Auf dem Streckenabschnitt Wuppertal Hbf – Solingen Hbf sollte der Einsatz von Expressbussen angedacht werden. Dies würde für die immens hohe Anzahl an Berufspendler*innen nach Köln eine deutlich kürzere Fahrtzeit bedeuten. Die bisherige SEV-Wegebeziehung scheint nicht nur sehr lang zu sein, sondern auch den Bedarf vor allem der SEV-Nutzer*innen im Bereich Wuppertal-Mitte und dem Wuppertaler Westen nicht bedarfsgerecht abzudecken.
  • Generell sollte darauf geachtet werden, dass der SEV-Fahrplan so abgestimmt ist, dass  realistische Umstiegszeiten auf die Bus- und Bahnlinien an den Knotenpunkten Wuppertal Hbf, Wuppertal-Oberbarmen, Wuppertal-Vohwinkel, Solingen Hbf, Velbert-Langenberg, Düsseldorf Hbf  gewährleistet werden und so zu kurze, aber auch zu lange Umstiegszeiten auf relevante Anschlüsse vermieden werden.
  • Die Anzahl der Busse des SEVs muss deutlich erhöht und dem Bedarf ausreichend angepasst werden. Von den Busunternehmen muss gefordert werden, ortskundige Busfahrer*innen mit für den ÖPNV geeigneten Standard-Bussen einzusetzen. In den Bussen, die über die A 46 fahren, sollen Fahrgäste nicht stehen müssen und die Busse müssen mit Sicherheitsgurten und Klimatisierung ausgestattet sein.
  • Die Informationslage für die Bahnreisenden muss verbessert werden: mehr geschulte Umsteigehelfer*innen, kürzere Wege und bessere Beschilderungen. Der SEV soll in die Online-Fahrplanauskunft des VRR integriert werden und Verspätungen sollen in der VRR-App und in der DB-App angezeigt werden. Die Busfahrer*innen und die Helfer*innen von Bahn und VRR sollen mit leistungsfähigen Handys ausgestattet werden, damit sie Fahrgästen kompetent Auskunft geben und Anschlüsse organisieren können.
  • Fahrscheinautomaten sollten vorübergehend auch an den Bushaltestellen des SEV aufgestellt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Anja Liebert                            Marc Schulz
Fraktionsvorsitzende              Fraktionsvorsitzender