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Förderung des Radverkehrs in Wuppertal

23. Oktober 2006

„Sehr geehrter Herr Jaschinsky,

die Fraktionen von B`90/DIE GRÜNEN und FDP im Rat der Stadt Wuppertal beantragen, der Verkehrsausschuss möge in seiner Sitzung am 25.10.06 beschließen:

“ Wuppertal soll sich zu einer fahrradfreundlichen Stadt entwickeln und widmet sich aktiv der Förderung
des Radverkehrs:

a) Der Rat der Stadt Wuppertal unterstützt das Vorhaben der WuppertalBewegung e.V., die
Nordbahntrasse gemeinsam mit der Kohlenbahn als Fuß- und Radweg zu reaktivieren. Die
Verwaltung wird beauftragt, beim Land die Anträge auf Förderung aus dem Ziel 2-
Programm zu stellen. Eine grundsätzliche Option auf eine mögliche Reaktivierung für den
Schienenverkehr bleibt damit gewahrt.

b) Die Verwaltung wird beauftragt, beim Land NRW einen Antrag auf Förderung für die
Einrichtung einer Fahrradstation am Hauptbahnhof aus dem Programm `100
Fahrradstationen in NRW´ zu stellen. In den Plänen für den Umbau des Döppersberg ist
eine Fahrradstation bereits eingeplant.

c) Die Verwaltung wird beauftragt, in Zusammenarbeit mit dem ADFC (Allgemeiner Deutscher
Fahrrad-Club) ein Radverkehrskonzept für Wuppertal zu erstellen. Wichtige Eckpunkte des
Konzeptes sind Netzstrukturen der Radverkehrsverbindungen, Fahrradabstellmöglichkeiten
und Wegweisungen für Radfahrer.

d) Die Verwaltung wird beauftragt, alle Einbahnstrassen auf Ihre Eignung für eine Öffnung des
Radverkehrs in beiden Richtungen zu prüfen.

e) Neue Radwege werden als Radstreifen auf Fahrbahnen angelegt. Nach notwendigen
Neuasphaltierungen werden die für Radstreifen auf Fahrbahnen geeignete Straßen mit
entsprechenden Markierungen kostenneutral ausgestattet.

f) Die WSW AG werden beauftragt, die Ausweitung der Rad-Mitnahmemöglichkeiten in
öffentlichen Verkehrsmitteln, beispielsweise durch `Fahrradträger´ an der Busrückseite, zu
prüfen.

g) Die Radwegbeschilderung in Wuppertal, Remscheid und Solingen ist bereits in der
Realisierung und wird voraussichtlich noch in diesem Jahr abgeschlossen sein. Wuppertal
sollte dann auch mit themenspezifischen und touristisch attraktiven Fahrradrouten werben
und dafür v.a. die Internetseite `Radroutenplaner.nrw´ nutzen.“

Begründung
Das Land Nordrhein Westfalen wirbt für sich als das Fahrradland Nr. 1 in Deutschland. In den
vergangenen drei Jahrzehnten wurden etwa 1,3 Milliarden Euro in den Bau von rund 7.500 Kilometer
Radwegen investiert. Bis Ende 2006 wird das Radverkehrsnetz mit einer einheitlichen Wegweisung
beschildert sein. Wuppertal fällt weit hinter dem Landesziel „Fahrradland Nr. 1 zu sein“ zurück. Mit der
Topografie der Stadt allein ist dies nicht begründbar. Dank moderner Rennräder, Mountain “ oder
Treckingbikes fordert das Fahrradfahren in Wuppertal keine sportliche Höchstleistung mehr. Die
Zeiten der quälenden Anstiege mit dem Drahtesel sind längst vorbei.

In Wuppertal ist der Fahrradverkehr, nicht nur der Freizeitradverkehr, deutlich angestiegen. Allein die
Infrastruktur macht das Radfahren in Wuppertal wenig attraktiv. Es fehlen durchgängige und gut
befahrbare Radwege innerhalb der Stadt und zu Zielen außerhalb der Stadt, eine
Radwegebeschilderung, sichere Fahrradabstellmöglichkeiten (Radstationen) an wichtigen
Knotenpunkten (z.B. Bahnhöfen) und ausreichende Mitnahmemöglichkeiten in öffentlichen
Verkehrsmitteln (v.a. bei den steileren Nord-Süd-Verbindungen).

Wichtige positive Beispiele für den Radverkehr sind die in Kürze fertiggestellte Sambatrasse, die
baldige Realisierung einer Radwegebeschilderung und das Engagement der WuppertalBewegung e.V.
für einen Radweg auf der Nordbahntrasse.

Eine Förderung und Steigerung des Radverkehrs in Wuppertal hat positive Auswirkungen auf die
Attraktivität und das Image der Stadt. Die Stadt könnte mit diesen Fahrradstrecken auch touristisch
attraktiver werden. Allerdings muss die Infrastruktur für den Radverkehr verbessert werden.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Vorsteher
Fraktionssprecher B´90/DIE GRÜNEN

Jürgen Henke
FDP-Fraktionsvorsitzender „