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Kleine Anfrage: Projekt Wuppertal 2025

28. Mai 2013

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

am 6. Mai wurde den Vorsitzenden der Ratsfraktionen und der Presse das Imageprojekt „Wuppertal 2025“, mit dem Slogan „Wuppertal – macht was anders“, vorgestellt. Sie wollen damit, laut ihrer Aussage, einen Haltungswandel in der Stadt erzeugen und eine Perspektive für Wuppertal erarbeiten. Im Dezember 2013 sollen dem Rat zwölf konkrete Projekte vorgestellt werden. Der vorgestellte Slogan, das intransparente Verfahren zur bisherigen Entwicklung dieses Prozesses sowie die mangelnde Informationen zum gesamten Projekt wurden schon öffentlich kritisiert.

In diesem Zusammenhang bittet die Ratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN um die Beantwortung der folgenden Fragen:

  1. Was sind die kurz- und langfristigen Ziele des Projektes „Wuppertal 2025“ und in welchen Schritten sollen sie erreicht werden?
  1. Gibt es eine Analyse der bisherigen Marketingkonzepte wie „Marketingkonzept Wuppertal 2004“ „Netzwerk Neues Wuppertal“, „Wuppertal, keiner wie wir“ und „Wir wuppen das“?

Wenn ja, zu welchem Ergebnis kommt die Analyse und welche Erkenntnisse daraus sind bei der Entwicklung des Konzeptes zur Zukunftsstrategie „Wuppertal 2025“ eingeflossen?

Wenn nein, warum wurde auf eine Auswertung verzichtet?

  1. Laut WZ-Bericht wurde die von der Marketing GmbH erstellte sogenannte „Meilenstein-Kampagne“ von Ihnen auf Eis gelegt, um nach der Erstellung einer Zukunftsstrategie wieder aufgenommen und in dieses Konzept eingearbeitet zu werden. Wie soll dies konkret geschehen?
  1. Gab es für die Konzeptentwicklung und Projektumsetzung „Wuppertal 2025“ einen Wettbewerb zwischen mehreren Werbeagenturen?

Wenn nein, warum nicht?

Gab es noch weitere Akteure/innen, die neben der verantwortlichen Agentur Scholz & Friends in die Erstellung des Konzeptes vorab eingebunden waren und in welcher Form geschah dies?

  1. Wie hoch sind die Gesamtkosten für das Konzept zur Erarbeitung einer Zukunftsstrategie Wuppertal 2025?

Wer trägt zu welchem Anteil die entstehenden Kosten?

Werden dafür Finanzmittel aus dem Haushaltsplan 2014/2015 verwendet?

Mit welcher unternehmerischen Absicht und in welchem Umfang beteiligen sich die beiden städtischen Töchter WSW und Stadtsparkasse an dem Projekt?

  1. Nach welchen Kriterien sind bzw. werden die TeilnehmerInnen des Lenkungskreises und der Arbeitsgruppen ausgewählt?

Und in welchem Umfang sind sie an der Umsetzung beteiligt?

Welches politische Gremium ist federführend dafür zuständig?

  1. Wie werden weitere wichtige politische Themenfelder wie beispielsweise Soziales, Bildung sowie Klima und Umweltschutz, die für die zukünftige Entwicklung unserer Stadt von enormer Bedeutung sind, in dem Prozess berücksichtigt?
  1. In ihrer Kolumne „Auf ein Wort“ auf der städtischen Homepage schreiben Sie: „“Wuppertal – macht was anders“ ist nicht in erster Linie ein Marketingprojekt, sondern hat zum Ziel, eine Perspektive für unsere Stadt zu entwickeln“. Bei der Vorstellung des Prozesses sprachen Sie davon, Wuppertal bräuchte einen „Haltungswandel“.

Wie erklären Sie es sich, dass Sie in Ihrer Funktion als Oberbürgermeister, der bereits seit neun Jahren in dieser Stadt maßgeblich die politischen Leitlinien beeinflusst und mitentscheidet, im mittlerweile zehnten Amtsjahr einen Prozess mit externer Hilfe anstoßen muss, um eine Perspektive für die Stadt entwickeln zu lassen?

Mit freundlichen Grüßen

Peter Vorsteher
Fraktionsvorsitzender

Anja Liebert
stellvertretende  Fraktionsvorsitzende

Regina Orth
stellvertretende  Fraktionsvorsitzende